DieIdee: Nachbarschaftshilfe für alle
AlsIdee entstand ein Nachbarschaftshilfeprojekt, das möglichst vieleHilfesuchenden mit den verschiedensten Hilfsangeboten unterstütztund entlastet. „Uns war rasch klar“, so Marcus Schuck weiter,„dass es eine örtliche Initiative bleiben sollte, das heißt, dassjeder Ort die Organisation der Nachbarschaftshilfe, gleich welcherArt, eigenständig übernimmt. Als Projektpartner schlossen sich dievier katholischen Pfarreien bzw. Pfarreiengemeinschaften mit derevangelischen Pfarrei in Amorbach zusammen. Auch die vier Kommunenkonnten als Projektpartner gewonnen werden, so dass wir heute einebreite Akzeptanz erreichen.“
GenauePlanung war nötig
VieleDinge waren am Anfang zu regeln. „So war beispielsweise eineAnschubfinanzierung der neun Projektpartner nötig, um die erstenFlyer zu drucken, die nun in den Kirchen, Kommunen oder Arztpraxenausliegen“, führt Marcus Schuck aus. „Auch die telefonischeErreichbarkeit war ein Punkt, der geklärt werden musste. So sind nunin jeder der vier Gemeinden verschiedene Koordinatoren über jeweilseine Festnetz-Telefonnummer erreichbar. Das war sehr wichtig für dieHilfesuchenden. Und auch versicherungstechnische Fragen mussten imVorfeld diskutiert und geregelt werden.“
Vorzwei Jahren ins Leben gerufen
Vornunmehr zwei Jahren konnte das Nachbarschaftshilfeprojekt „1 StundeZeit“ offiziell vorgestellt werden. „Wir brauchten anfangs etwasGeduld“, gibt Marcus Schuck zu, „denn das Projekt war ja nochkaum bekannt und viele fragten sich, ob man eine solche Hilfeüberhaupt in Anspruch nehmen kann. Dann hat es sich aber plötzlichherumgesprochen und seitdem läuft es sehr gut.“ Wie gut es läuft,zeigen einige Zahlen. Die Zahl der gesamten Einsätze stieg von 449im Jahr 2010 auf 1.159 im Jahr 2011. In Kirchzell beispielsweise, woes insgesamt 26 Helfer gibt, haben im Jahr 2010 insgesamt 73 Einsätzestattgefunden, im Jahr 2011 waren es bereits 379. Das sindbeachtliche Steigerungen.
„Wirsuchen Helfer!“
Begrenztist die Zahl der Einsätze lediglich durch die Helfer, die zurVerfügung stehen. „Wir könnten noch viel mehr Hilfesuchendenhelfen, wenn wir mehr Helfer zur Verfügung hätten“, bedauertMarcus Schuck daher. „Gerade in Schneeberg und Weilbach, die nur11, beziehungsweise 15 Helfer haben, werden noch dringend weitereHelfer gebraucht. Besonders dramatisch ist die Situation in Amorbach,wo überhaupt nur 4 Helfer zur Verfügung stehen. Es wäre sehrschön, wenn sich hier Menschen melden, die eine Stunde Zeit in derWoche erübrigen können, um sich für dieses tolle Projekt zuengagieren.“
Wiekann ich helfen?
„Jedenoch so kleine Hilfe kann wertvoll sein“, betont Marcus Schuck.„Und helfen kann eigentlich jeder, egal womit. Unsere Hilfsangebotereichen von Unterstützung im Alltag für ältere, kranke und einsameMenschen über Besuchsdienste zu Hause oder in Senioreneinrichten,Besorgungen, Fahrten zu Arztbesuchen oder Einkäufen, Unterstützungbei Anträgen und Formularen, gelegentliche Kinderbetreuung fürEltern, kleine praktische und handwerkliche Hilfen bis zur Entlastungvon pflegenden Angehörigen, indem die zu betreuende Personbeaufsichtigt, aber nicht gepflegt wird.“ Die entstandenenAuslagen, beispielsweise bei Fahrten mit dem Auto des Helfers, werdenersetzt. „Das schöne für die Helfer“, so Marcus Schuck weiter,„ist, dass sie sich ihre Zeit frei einteilen können und insgesamtsehr viel Freiraum haben. Darüber hinaus bieten wir Fortbildungen,eine Einführung in die Aufgaben, regelmäßigen Erfahrungsaustauschund Versicherungsschutz. Zudem begegnet man anderen Menschen, wassehr wertvoll und bereichernd ist.“ Wenn auch Sie eine Stunde Zeitfür eine gute Sache übrig haben, dann können Sie sich unter den imInfokasten genannten Telefonnummern bei Ihrer Gemeinde als Helfermelden. Die strahlenden Augen der Hilfesuchenden, in die Sie dann beiIhrem ersten Einsatz blicken dürfen, werden es Ihnen tausendfachdanken.